- Nazim Hikmet
- Nazim Hikmẹt[-'zim-], eigentlich Nazɪm Hikmet Rạn, türkischer Lyriker und Dramatiker, * Saloniki 20. 1. 1902, ✝ Moskau 3. 6. 1963; lebte 1922-24 sowie 1925-28 in Moskau; nach seiner Rückkehr in die Türkei wegen kommunistischer Gesinnung angeklagt und mehrmals verurteilt, zuletzt (1938) zu 28 Jahren Haft. Nach einer allgemeinen Amnestie (1950) floh er 1951 und lebte danach in Moskau und Warschau. Mit freien Versformen, einer volksnahen, oft plakativ-agitatorischen Sprache sowie sozialistisch-revolutionären Motiven gilt Nazɪm Hikmet als formaler und thematischer Erneuerer der türkischen Poesie, zum Teil unter dem Einfluss der russischen Avantgarde. Zu seinen Hauptwerken zählen das monumentale epische Gedicht »Menschenlandschaften« (1966-67, 5 Bände; deutsch) und das Drama »Legende von der Liebe« (1948; deutsch). Nazɪm Hikmets Werke haben trotz langen Verbots die türkische Literatur stark beeinflusst und wurden in viele Sprachen übersetzt.Ausgaben: Gedichte, herausgegeben von A. Bostroem (1959); In jenem Jahr 1941, herausgegeben von H. W. Brands (1963); Menschenlandschaften, übersetzt von Ü. Güney, 5 Bände (1-41980-84); Das Epos von Scheich Bedreddin, Sohn des Kadis von Simavne, übersetzt von Y. Pazarkaya u. a. (1982); Die Romantiker (1984); Das schönste Meer ist das noch nicht befahrene, übersetzt von H. Dagyeli-Bohne und Y. Dagyeli (22001); Die Luft ist schwer wie Blei, übersetzt von H. Dagyeli-Bohne und Y. Dagyeli (32001); Eine Reise ohne Rückkehr, übersetzt von H. Dagyeli-Bohne und Y. Dagyeli (22001).D. Gronau: N. H. mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten (1991);
Universal-Lexikon. 2012.